Thomas und Tilman im Finale bei "Kings of Archery"

Thomas Zilinski im Finale (links), neben ihm Mannschafts-Vizeweltmeister und Weltrekordhalter Sjef van den Berg (NED), Kurt de Backer (BEL) und Olympia-Vierter von London Rick van der Ven (NED). Foto: Rene van Glabbeek (http://www.renevanglabbeek.nl)

Am vergangenen Wochenende wurde im niederländischen Weert zum dritten mal das internationale Hallenturnier "Kings of Archery" ausgetragen. Vom Rheydter TV haben mit Thomas Zilinski und Tilman Bremer zwei Schützen teilgenommen und es haben sich in dem hochkarätig besetztem Feld sogar beide ins Finale der letzten 8 qualifiziert.

Bei dem Turnier werden bei den Recurve-Schützen alle Treffer im Gold als 10 gewertet, auch wenn sie eigentlich nur eine 9 wären. Bei den Compoundern verhält es sich ähnlich - dort zählt nicht nur die Innenzehn sondern auch die "große Zehn" mit der vollen Ringzahl, obwohl so ja in der Halle eigentlich nur die Recurver zählen. Die neun zählt bei den Compoundern ganz normal, bei den Recurvern gibt es entsprechend gar keine neun mehr, jeder Pfeil aus dem Gold, der also keine Zehn mehr ist, ist gleich eine acht. Auf der einen Seite kommen dadurch sehr gute Ergebnisse zustande - gleich mehrere Schützen erreichten mit 900 Ringen über drei Runden à 30 Pfeile die volle Ringzahl - auf der anderen Seite steigt der mentale Druck enorm, weil man sich nur sehr wenige Treffer außerhalb der 10 erlauben darf, wenn man ins Finale möchte.

Thomas hatte mit 889 Ringen nur 11 Ringe über 90 Pfeile "liegen gelassen" und war mit Platz 4 sehr gut ins Finale gekommen. Tilman lag nach den ersten zwei Durchgängen mit 586 Ringen und damit einem 8. Platz gerade noch auf Finalkurs, konnte sich am Sonntag aber durch einen perfekten 300er Durchgang auf Platz 5 Vorschieben und lag mit 886 Ringen knapp hinter Thomas.

Das Finale wurde daraufhin im sog. "Last Man Standing" Modus ausgetragen, der sich vom regulären K.O.-System deutlich unterscheidet. Alle Finalschützen stehen nebeneinander und schießen Passen à 3 Pfeile, die Schützen mit der höchsten Ringzahl kommen in die nächste Runde, die anderen scheiden aus. Da zu Beginn weiterhin mit der Wertung Gold=Zehn geschossen wird, scheidet also in der Regel jeder aus, der keine 30 schießt. Irgendwann geht man dann auf die reguläre Wertung zurück, in der nur die normale Zehn gewertet wird.

Tilman Bremer im Finale von Kings of Archery 2013. Foto: Rene van Glabbeek (http://www.renevanglabbeek.nl)

Thomas hatte hier die erste Runde noch gut überstanden, war aber durch einen Ausreißer in der zweiten Passe ausgeschieden, überraschenderweise zusammen mit dem niederländischen Jungstar Sjef van den Berg. Er teilt sich damit den fünften Platz mit den weiteren ausgeschiedenen Schützen. Tilman schaffte es tatsächlich auch die Runde der kleinen Zehn zu überstehen und erreichte somit das "große" Finale der letzten 4 Schützen. Das Feld war hier schon sehr hochkarätig, mit dem Europameister und Vierten von London 2012, Rick van der Ven aus den Niederlanden, und dem Gewinner der Berlin Open 2012 und dem Face 2 Face Turnier in Amsterdam 2012, Carlo Schmitz aus Deutschland. Das gegen solche Kaliber kein Kraut gewachsen ist war Tilman wohl auch klar, er reihte sich im Finale schließlich höflich hinter den beiden auf Platz 3 ein.

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